An einem güldenen Herbsttag am Seeufer entlang flanieren oder einen grau verschleierten Wintertag mit Aussicht geniessen. Das bietet die Rivapiana bei Minusio ganz einmalig schön.
Rivapiana heisst die Seeuferpromenade von Minusio am Lago Maggiore. Noch immer ist es eine der schönsten im ganzen Tessin. Besonders an verhangenen Tagen, an denen die Sonne mal durchblickt und sich dann wieder hinter Wolken versteckt, ist dieser Spaziergang Balsam für die Seele. Draussen an der frischen Luft, ohne zu schwitzen. Man kann jederzeit aus den verschiedenen Quartieren in die Tour einsteigen oder wieder hochsteigen gegen Minusio Dorf, Brione sopra Minusio, Muralto oder gar Tenero. Gleichzeitig ist es die schönste Verbindung von Minusio Mappo nach Locarno und zurück.
Eine Naturperle
Der naturbelassene und vom Patriziat gut gepflegte Uferweg ist in Minusio fast durchgängig unbebaut. Er birgt einige gastronomische und kulturelle Schmuckstücke. Familien finden zudem einen Kinderspielplatz auf der Wiese vor dem See. Dort, gleich neben der Toilette, befindet sich der Bogen am Aufgang zur Villa mit Park und Kirche San Quirico. Ein sehr lohnenswerter Besuch. Die beiden öffentlichen Toiletten sind geöffnet und gepflegt. Starten wir doch einfach aus Locarno. Nachdem wir die letzten Privathäuser am See passiert haben, bietet sich freie Sicht ins Gambarogno. Nach einer halben Stunde sehen wir rechts den alten Fischerbrunnen und den kleinen Sporthafen. Linkerhand lädt die kleine Schifferkneipe zu Kaffee und Kuchen. Hier zeigen sich einige architektonische Bijous.
Das Haus aus Eisen
Vorbei an einer Liegewiese und einem kleinem Sandstrand, gelangen wir zum Clubhaus der Segelschule von Minusio. Noch zehn Minuten, und vor uns zeigt sich linkerhand ein grosses, wie ein Kastell wirkendes alte Haus. Die Ca' di Ferro war im 17. Jahrhundert die Anwerbe- und Ausbildungskaserne eines durchs Söldnergeschäft reich gewordenen Obersts. Das Haus gehört Privaten. Von hier verschliesst sich die Aussicht auf der Seeseite. Erst beim romantischen Hotel-Restaurant Giardino Lago zeigt sich uns der Lago Maggiore wieder. Nun haben wir etwa die Hälfte des Wegs geschafft.
Bakunins Refugium
Erneut gehen wir vorbei an Promi-Villen und Liegewiesen. Von weitem zeigt sich links, weit über uns am Hang über den Wäldern, eine Villa. Es ist die ehemalige Wohnstätte des unsteten Politreisenden Michael Bakunin. Die rot asphaltierte Piste verschmälert sich. Schilf verbaut uns den Blick nach Magadino. Rechts, sehr versteckt, können wir die eine Basis der Wassergrenzwacht ausmachen, wo oft das grau-militärisch gehaltene Boot verankert liegt. Noch ein kleiner Schlenker querfeldein durchs Wäldchen beim neuen Hafen Minusios, und wir stehen vor dem Restaurant Approdo mit seinen Fischspezialitäten. Dahinter eine weitere Liegewiese und die Seeanschlüsse der grossen Campingplätze. Was auffällt: Die Tour ist auch bei Velofahrern, Inlineskatern und Joggern sehr beliebt.
Weitere Infos
www.ascona-locarno.com
www.ticino.ch